helnwein österreich

Kronenzeitung – 14. August 2004

HELNWEIN-SCHAU IN DEN USA

von Haja, Kultur

Er begeistert Kalifornien:
Tausende strömen in die Ausstellung des österreichischen Malers Gottfried Helnwein im Fine Arts Museum San Francisco.

News – 10. August 2004

VISION EINES REALISTEN

von Evie Sullivan, Interview

Der Austro-amerikanische kunst-Star über Ehe, Kinder und den Untergang Amerikas: von Schwarzenegger bis Michael Moore
Die Maschine, die immerfort höchste Qualität produziert, kann nicht still stehen.
Gottfried Helnwein, 56, arbeitet auch im Sommer wie ein Besessener. Der österreichische Maler, einer der spärlichen heimischen Weltstars seiner Profession, eröffnet soeben im "Fine Arts Museum of San Francisco" seine erste amerikanische Einzelausstellung.

Quest, art-magazine – 1. März 2004

Interview mit Gottfried Helnwein

von Marc Kayser

"Die Helden meiner Bilder sind oft Kinder. Ich sehe die Welt am liebsten durch die Augen eines Kindes.
Jedes Erziehungssystem zu allen Zeiten und in allen Gesellschaften hatte immer nur ein Ziel: Menschen gefügig zu machen, sie zu brechen. Wenn Sie auf der anderen Seite herauskamen, haben sie in der Regel ihr eigenes Universum und jede Spontanität und Kreativität verloren.
Die wenigen, bei denen dieses System nicht ganz funktioniert , sind Künstler. Irgendwie schaffen sie es, bis zu einem gewissen Grad Kind zu bleiben.
Cocteau sagte einmal: "Kinder und Narren durchschlagen den Gordischen Knoten, den der Poet sein Leben lang zu lösen versucht."
- Künstler sind, ob sie es wollen oder nicht, Gegenspieler der Bürgerlichen Gesellschaft. Tolouse-Lautrec lebte lieber bei Huren und Verbrechern als auf dem Schloss seiner Ahnen. Wirkliche Kunst wird die bürgerlichen Werte- und Glaubensysteme immer bis zu einem gewissen Grade in Frage stellen."

ORF, Austrian National Television – 3. November 2003

GOTTFRIED HELNWEIN: DER MALER UND SEIN HOLOCAUST-MAHNMAL FÜR L.A.

von Claudia Teissig

Treffpunkt Kultur: Neunter November Nacht
ORF, Treffpunkt Kultur, 3. November, um 22.30 Uhr, Barbara Rett prasentiert:
Gottfried Helnwein: Der Maler und sein Holocaust-Mahnmal für L.A.
Ein Film von Claudia Teissig.
Schock-Therapeut: Gottfried Helnwein
50 Jahre nach der Reichspogrom-Nacht - im November 1988 - liess Österreichs Schockmaler Gottfried Helnwein vor dem Kölner Dom auf eigene Kosten eine Galerie des Schreckens errichten. Hundert Meter lang, jedes der Bilder vier Meter hoch: Fotos von Vier- bis Achtjährigen - der Tod in ihre bleichen Gesichter geschrieben. Kaum war die Bilderstrasse errichtet, kam es zu den ersten Beschädigungen. Nun stellt Helnwein seine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Holocaust in seiner Wahlheimat Los Angeles aus.

Format – 8. Oktober 2003

Christoph Hirschmann spricht mit Gottfried Helnwein über Arnold Schwarzenegger

ARNOLD PASST IN KEIN BEWERTUNGSSCHEMA

von Christoph Hirschmann, Wien

Christoph Hirschmann spricht mit Gottfried Helnwein über Arnold Schwarzenegger

Helnwein:
Arnold war schon sehr früh mit Andy Warhol befreundet, zu einem Zeitpunkt wo beide noch unbekannt waren. Aber er hatte sofort Gefallen an dem blassen, schmächtigen, weissblonden Sonderling gefunden, der oft stundenlang in Trainingshallen und Umkleidräumen verbrachte und fasziniert die verschwitzten Kolosse bei ihren diversen Tätigkeiten betrachtete.
Die Inspiration war offensichtlich gegenseitig, denn Arnold beschloss eines Tages, sein Bodybuilding zur Kunst zu erklären. Er wandte sich also an den Chief-Curator des angesehenen Whitney-Museums in New York und überzeugte ihn davon, dass Bodybuilding eigentlich Bildhauerei im klassischen Sinn sei, nur mit dem eigenen Körper als dem zu bearbeitenden Material. Er hat dann mit zwei anderen Kollegen tatsächlich vor staunenden Kunstfreunden, Kuratoren und Trustees des Museums eine Performance inszeniert, die die illustre Runde lange nicht vergessen sollte.

Profil, Wien – 25. August 2003

Interview, Herbert Lackner spricht mit Gottfried Helnwein

ICH KOMME SICHER NICHT ZURÜCK.

von Herbert Lackner

Interview, Herbert Lackner spricht mit Gottfried Helnwein

Österreich-Gespräch.Maler Gottfried Helnwein über die Vorzüge der katholischen Vergangenheit von Österreich und den Unterhaltungswert der Politik.

"Meine Arbeit hat immer polarisiert. Ich habe immer Leute gehabt, die begeistert und fasziniert waren und ich habe immer Leute gehabt, die mich gehasst haben.
Als ich noch in Wien war und ein Kritiker, der ein Leben lang eine Menge schlechter Bilder ohne Probleme ausgehalten hat, bei mir aber wirklich ausgerastet ist, Schaum vor dem Mund hatte, und fast einen Herzinfarkt gekriegt hat, dachte ich
mir: Siehst du, irgendeine Intensität muss dein Werk haben.
Bei meiner ersten Ausstellung im Wiener Künstlerhaus sind meine Bilder sogar mit Klebern überpickt worden auf denen stand "Entartete Kunst".

Berliner Zeitung – 22. Mai 2003

Wieder einmal vergreift sich der Künstler an einem amerikanischen Idol: Marilyn Manson als Mickymaus.

Das Böse unter der Sonne

von Carmen Böker, Feuilleton

Eigentlich aber geht es auf der "Grotesque"-CD um die Zeit der Weimarer Republik, nicht um die Zertrümmerung der letzten Jahrzehnte in Rock und Pop - obwohl "Doll-Dagga Buzz-Buzz Ziggety-Zag" sehr an den geschminkten Sound von The Sweet erinnert. Nach "Antichrist Superstar" und ähnlich umstrittenen Vorbildern ist damit ein neues so genanntes dunkles Kapitel der Zivilisation Thema für den Mann, der bürgerlich Brian Warner heißt. Sein Künstlername, zusammengesetzt aus dem Vornamen einer Schauspielerin und dem Nachnamen eines Massenmörders, verkörpert das von ihm zum Prinzip des Lebens erhobene Extrem von Gut und Böse. Und ein ähnliches, einander bedingendes Gegensatzpaar erkennt Manson auch im Berlin der 30er-Jahre: Unter der Oppression der neuen Machthaber habe die Kreativität gebrodelt - die ganze Stadt sei ein Kabarett, ein Vaudeville-Theater gewesen. Klar, anderswo gab s ja auch keine Arbeit, und so sehen Touristen aus Amerika heute eh gern auf Berlin.
Gottfried Helnwein: Wieder einmal vergreift sich der Künstler an einem amerikanischen Idol: Marilyn Manson als Mickymaus.

Kurier, Wien – 17. Mai 2003

INTERVIEW Der Künstler Gottfried Helnwein über seine Arbeit mit Rockstar Marilyn Manson

DER GEGENSPIELER DER GESELLSCHAFT

von Michael Huber, Interview

KURIER: Was verbindet Sie mit Marilyn Manson?

GOTTFRIED HELNWEIN: Ich glaube, dass wir beide nicht einzuordnen sind. Der Manson ist ja einer, der über das Klischee des Rockmusikers hinausgeht, der hervorragende Performancekunst macht, sehr gut mit visuellen Dingen arbeitet und ausgezeichnet schreibt.

Der Spiegel – 5. Mai 2003

Der Rockmusiker Marilyn Manson, 33, über seine Schock-Kunst, kreative Selbstzensur in den USA und seine neue CD.

"ICH BIN AMERIKAS ALPTRAUM"

von Christoph Dallach, Jörg Böckem, Interview mit Marilyn Manson

Der Rockmusiker Marilyn Manson, 33, über seine Schock-Kunst, kreative Selbstzensur in den USA und seine neue CD.

SPIEGEL:
Helnwein gilt wie Sie als Provokateur des Kulturbetriebes - haben sich da zwei verwandte Seelen getroffen?
Manson:
Ein Künstler, der nicht provoziert, wird unsichtbar. Kunst die keine starken Reaktionen auslöst, hat keinen Wert. Helnwein hat das verinnerlicht und entspricht damit genau dem Kern meiner Musik. Unsere Zusammenarbeit erschöpft sich nicht darin, dass ein Künstler einem Musiker ein Cover für sein Album malt. Wir schaffen zusammen Kunst, die unseren Gemütszustand wiedergibt.
SPIEGEL:
Helnwein sagt, Sie seien ähnlich einsam wie er.
Manson:
Ganz bestimmt. Es ist übrigens nicht nur schön, sondern auch befremdlich, jemanden zu finden, der tatsächlich das Gleiche liebt wie man selbst. Ich bin gewohnt für meine Ideen verurteilt zu werden - und plötzlich ist da jemand, der mich auf Anhieb versteht. Ich war nie ein geselliger Mensch. Das ist einer der Gründe, warum Leute wie ich Entertainer werden - weil sie anders nicht kommunizieren können.

Süddeutsche Zeitung – 5. Mai 2003

Hyperrealismus, an Helnwein geschult. Im Cabinet des Dr. Avary - "Die Regeln des Spiels", eine neue filmische Psychose nach Bret Easton Ellis

BEZIEHUNGSJAZZ

von Fritz Göttler

Ein Alptraum an amerikanischer Naivität, aber, sagt Avary, keinesfalls nihilistisch.
Hyperrealismus, an Helnwein geschult, der ein Plakat für den Film geschaffen hat. Eine politische Geschichte - aus einem ähnlichen Sumpf von Alkohol und Lebensüberdruss stammt, eigenem Bekunden nach, der augenblickliche Präsident der USA.
Irgendwann in Europa, in Venedig, kommen weiße Masken ins Spiel. Und ein Gefühl von Leere und Erleichterung.