helnwein österreich

Die Furche – 24. Juni 1999

"Apokalypse" Installation in der Dominikanerkirche, Krems, 1999

MYTHEN, UTOPIEN UND VISIONEN

von Gustav Strasser

Gottfried Helnwein und Alfred Kubin: Ausstellung zweier bedeutender österreichischer Künstler in Krems.

Eine Ausstellung zweier großer österreichischer Künstler ist derzeit in Krems zu sehen.
Im Rahmen des Niederösterreichischen Donaufestivals können in der ehemaligen Dominikanerkirche Werke des zeitgenössischen Maler Gottfried Helnweins und des 1959 verstorbenen Zeichners und Illustrators Alfred Kubin besichtigt werden.
Gottfried Helnweins Bilder vermitteln das Gefühl von Angst und Schmerz. Der Künstler, nach zehnjähriger Abstinenz wieder mit einer Einzelausstellung in Österreich vertreten, präsentiert in den Sakralräumen der ehemaligen Dominikanerkirche in Krems 50 Exponate, 18 wurden für die Ausstellung in Krems gefertigt.
Das Ambiente des aus dem 14. Jahrhundert stammenden Klosterhaus ist prädestiniert für Helnweins großflächige Bilder. Deren Inhalt, Mythen, Utopien und Fiktionen, fügen sich dem Thema des diesjährigen Donaufestivals: "Die großen Prophezeiungen".
Gottfried Helnweins zu Leinwand gebrachte apokalyptische Visionen sind gerade zur Jahrtausendwende aktuell.
"Ich glaube", so Helnwein, "es ist ein Zeitpunkt, an dem die Menschen besonders sensibel für Bereiche sind, die jenseits des logisch-rationalen Denkens liegen."

NEWS Magazin, Wien – 16. Juni 1999

News, Wien, 1999

EIN KÜNSTLER VON WELTFORMAT

von Manfred Deix

Ich schätze seine unendliche zeichnerische Qualität, seinen enormen künstlerischen Witz. Vom malerischen Können muß man gar nicht reden, da ist er Weltklasse.
Außerdem ist Helnwein ein überaus intelligenter und unruhiger Geist. Seine Übermalungsexperimente sind hochklassig: Luxusbilder, Weltkunst.

Kleine Zeitung Graz – 13. Juni 1999

"Apokalypse" Installation in der Dominikanerkirche, Krems, 1999

MAGIE DES ZÖLLNERS

von Frido Hütter

Helnwein, der Meister des Grauens auf den zweiten Blick, zeigt bei einer Personale in Krems verstörend intensive Grossformate. Estmals wieder seit fast zehn Jahren.
Es mag paradox scheinen: Aber Helnweins historisches Verdienst liegt hinter der - meist irrwitzig attraktiven - Oberfläche seiner Bilder:
Der zweite, dritte Blick offenbart dem Betrachter das psychologische.
Großtalent Helnwein, das Stimmungen und Zustände detailgenau erkennt und durchleuchtet.
Das war in Frühen Motiven wie "Leid macht stark" oder "Die Tochter des Schlurfs" erkennbar und ist auch hier nicht anders. Man nehme das oben abgebildete Motiv als Beispiel.
Wolfgang Bauer sagt: "Helnwein hält sich gerne an diversen Grenzen auf. Wer hier durch will, wird von ihm genau geprüft. Er ist einer der magischen Zöllner der Kunst."
Die Zollformalitäten in Krems seien somit ausdrücklich empfohlen.

Kurier – 12. Juni 1999

"Apokalypse" Installation in der Dominikanerkirche, Krems, 1999

APOKALYPSE MIT EINEM SCHIMMER HOFFNUNG: HELNWEIN UND KUBIN

von G. W.

"Apokalypse" Installation in der Dominikanerkirche, Krems, 1999

In Krems ausgestellte Bilder wurden zum Teil für das Donaufestival gemalt
Die beiden präsentierten Künstler, Alfred Kubin und Gottfried Helnwein, weisen eine Gemeinsamkeit auf: Der vor 40 Jahren verstorbene Kubin malte ähnlich apokalyptische Darstellungen wie Helnwein, der in Irland lebt und seit zehn Jahren erstmals in Österreich ausstellt.
Bedrohlich-Bedrückendes steht bei beiden im Mittelpunkt der Arbeiten. Doch zumindest die großformatigen Helnwein-Bilder - eigens für die Kremser Ausstellung gemalt - strahlen Hoffnung aus.

Gottfried Helnwein, Installation und One-Man-Show, Krems – 10. Juni 1999

"Apokalypse" Installation in der Dominikanerkirche, Krems, 1999

KUNST BEWEGT DIE MENSCHEN

von Elke Krasny

Elke Krasny: Aus einem Gespräch mit Gottfried Helnwein über seine Ausstellung "Apokalypse" in der Dominikanerkirche
Für Helnwein ist die Apokalypse seit langem ein faszinierendes Thema und diese Ausstellung daher auch nicht der Millenniumshysterie zu verdanken, sondern eine konsequente Fortführung seiner Arbeiten seit den 70er Jahren.
"Mir persönlich ist das Millennium völlig egal", sagt Helnwein, aber "die Jahrtausendwende ist ein guter Anlaß für eine Ausstellung in Österreich. Ich glaube, es ist ein Zeitpunkt, an dem die Menschen besonders sensibel sind für Bereiche, die jenseits des logisch/rationalen Denkens liegen".

Der Spiegel – 9. Juni 1999

SPIEGEL Interview mit Carl Barks, 1999

"DONALD WAR MEIN ERLÖSER"

DER SPIEGEL:
Erheitert es Sie eigentlich, wenn Sie, Beispielsweise von dem österreichischen Künstler und Duck - Fan Gottfried Helnwein, als einer der "bedeutensten Künstler dieses Jahrhunderts" bezeichnet, oder von anderen Bewunderern sogar mit Michelangelo verglichen werden?
Barks:
Hat er das gesagt? Na, ich hoffe er hat recht.
Nein, die Wahrheit ist: Ich bin schlicht und einfach ein Comic - Zeichner, der sein Geld verdienen Musste.

Profil, Wien – 31. Mai 1999

"Apokalypse" Installation in der Dominikanerkirche, Krems, 1999

DASS DIE GESELLSCHAFT DIE KUNST FÜRCHTET

von Horst Christoph

"Apokalypse" Installation in der Dominikanerkirche, Krems, 1999

Interview. Gottfried Helnwein über seine späte Entdeckung der Renaissance und den Performance-Künstler Muhammad Ali.
Helnwein:
"Mich hat der ganze Kulturbetrieb nicht interessiert.
Mich haben von Kind an Comics interessiert und Musik, die Rolling Stones und Jimi Hendrix, und ich habe mir immer gesagt, so müsste man auch malen können.
Ich habe natürlich am Anfang Bilder gemacht, und die sollten ausgestellt werden,
aber ich habe immer das Gefühl gehabt, das kann's nicht sein."

Profil, Wien – 31. Mai 1999

Oscar Bronner, profil-Gründer erinnert sich, 1999

GRENZEN IN DIESEM LAND GESPRENGT

von Oscar Bronner, Profil-Gründer

Oscar Bronner, profil-Gründer erinnert sich, 1999

Oscar Bronner, und jetziger "Standard"- Herausgeber, über Gottfried Helnwein:
"Wir haben im Laufe der Zeit die wildesten Skandale dieses Landes penibel beschrieben, keiner dieser Berichte löst auch nur annähernd so eine Reaktion aus. Es ist interessant zu registrieren, dass ein Bilder stärker provoziert als ein Text, das Fiktion heftigere Reaktionen auslöst als ein Tatsachenbericht.
Der Grund dafür dürfte darin liegen, dass die Fantasie stärker angeregt und im Unterbewusstsein Schlummerndes angesprochen wird. Hier liegt noch ein weites Betätigungsfeld für Kummunikations-theoretiker."
Wenn ich heute diese Herausgeber-Briefe lese, so überfaellt mich Nostalgie. Über den Talenteschuppen profil und darüber, dass wir uns, obwohl es uns selbst nicht ganz leichtgefallen ist, mit Künstlern wie Helnwein oder Manfred Deix eingelassen haben. Ihre Power und die Aufbruchsstimmung rund ums profil haben einige Grenzen in diesem Land gesprengt.

Vernissage, Wien – 31. Mai 1999

"Apokalypse" Installation in der Dominikanerkirche, Krems, 1999

GOTTFRIED HELNWEIN

Für Helnwein ist die Apokalypse seit langem ein faszinierendes Thema und diese Ausstellung daher auch nicht der Milleniumshysterie zu verdanken, sondern eine konsequente Fortführung seiner Arbeiten seit den 70er Jahren.

Ober-Österreichische Nachrichten – 31. Mai 1999

"Apokalypse" Installation in der Dominikanerkirche, Krems, 1999

ERKLÄRUNGEN ZUR KUNST SIND SINNLOS

von Irene Judmayer

"Apokalypse" Installation in der Dominikanerkirche, Krems,  1999

Interview: Maler Gottfried Helnwein zu seiner "Apokalypse" in der Dominikanerkirche Krems.
Gigantische Kulisse für eine irritierende Schau großformatiger Bilder:Der 1948 in Wien geborene Maler Gottfried Helnwein zeigt in der sakralen Wucht der Dominikanerkirche Krems seine "Apokalypse". Einen Bild-zyklus anläßlich der "Großen Prophezeiungen", heuer Motto des nö. Donaufestivals. Die OÖN sprachen mit dem Künstler, der seit 1997 in Irland lebt und einer der International (u.a. in Japan, China, Finnland, USA, Russland) präsentesten aktuellen Maler Österreichs ist. Erstmals seit sechs Jahren stellt er wieder in seiner Heimat aus.