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Gottfried Helnwein, Installation und One-Man-Show, Krems – 10. Juni 1999

"Apokalypse" Installation in der Dominikanerkirche, Krems, 1999

KUNST BEWEGT DIE MENSCHEN

von Elke Krasny

Elke Krasny: Aus einem Gespräch mit Gottfried Helnwein über seine Ausstellung "Apokalypse" in der Dominikanerkirche
Für Helnwein ist die Apokalypse seit langem ein faszinierendes Thema und diese Ausstellung daher auch nicht der Millenniumshysterie zu verdanken, sondern eine konsequente Fortführung seiner Arbeiten seit den 70er Jahren.
"Mir persönlich ist das Millennium völlig egal", sagt Helnwein, aber "die Jahrtausendwende ist ein guter Anlaß für eine Ausstellung in Österreich. Ich glaube, es ist ein Zeitpunkt, an dem die Menschen besonders sensibel sind für Bereiche, die jenseits des logisch/rationalen Denkens liegen".

Auf der langen Reise ins Jahr 2000 sind wir bei der letzten Etappe angelangt. Ein guter Zeitpunkt, um über diesen magischen Ort in der Zeit nachzudenken. Aus gegebenen Anlaß lud das Donaufestival den renommierten österreichischen Künstler Gottfried Helnwein zu einer Einzelausstellung nach Krems ein. Thema der Ausstellung: die Apokalypse.

Für Helnwein ist die Apokalypse seit langem ein faszinierendes Thema und diese Ausstellung daher auch nicht der Millenniumshysterie zu verdanken, sondern eine konsequente Fortführung seiner Arbeiten seit den 70er Jahren. "Mir persönlich ist das Millennium völlig egal", sagt Helnwein, aber "die Jahrtausendwende ist ein guter Anlaß für eine Ausstellung in Österreich. Ich glaube, es ist ein Zeitpunkt, an dem die Menschen besonders sensibel sind für Bereiche, die jenseits des logisch/rationalen Denkens liegen".

Das Wort Apokalypse bedeutet Enthüllung oder Offenbarung - die Offenbarung eines kommenden schrecklichen Weltenendes. Diese Offenbarung soll für Helnwein durch die Kunst selbst stattfinden. Er sieht in der Malerei die Möglichkeit eines Dialoges mit einem Gegenüber ohne Sprachzentren. Auch beim Arbeiten selbst geht Helnwein immer von einem zukünftigen Gegenüber aus, mit dem die Werke in einen Dialog treten werden. "Beim Ringen um die ideale Form gibt es immer ein Gegenüber, jemanden, den man nicht kennt".

Helnwein spricht davon, daß "die Kunst eine Möglichkeit ist, etwas in Bewegung zu setzen". Es geht ihm darum, Fragen oder Denkanstöße in der Schwebe zu belassen und in den Bereich des Unterbewußten vorzudringen. Helnwein hat daher auch "kein Lust, über die eigenen Sachen zu reden". Die Kommunikation soll durch die Bilder selbst stattfinden. Er sieht heute für bildende Künstler einen "Konkurrenzkampf mit tausenden visuellen Medien". Ständig ist man einem "Bombardement von Bildern" ausgesetzt, in dem sich künstlerische Arbeiten ihren Raum erkämpfen müssen. "Früher war der Maler der König. Er war Bildregisseur, Werbemann, Propagandist und Chronist in einem." Heute geht es für bildende Künstler darum, "überhaupt noch wahrgenommen" zu werden und das ist für Helnwein auch die große Herausforderung in seiner Suche nach "Essenz und hoher Intensität".

Helnwein war nicht nur des Themas wegen sofort bereit, diese Ausstellung zu machen. Es fasziniert ihn, in gotischen Räumen wie den Sakralräumen der ehemaligen Dominikanerkirche zu arbeiten und "die Freiheit und zugleich immense Kraft dieser historischen Gebäude" und ihre "riesigen Wände" zu nutzen. Die spirituelle Intensität dieser Räume stellt für ihn eine Chance dar, dies es in den "neutralen Räumen eines Museums" niemals gibt. Allein die Dimension der Architektur *pending* auch in der Begegnung zwischen Raum und den Bilder wider.

Helnwein "Apokalypse" Installation, 1999:
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www.donaufestival.at/

10.Jun.1999 Gottfried Helnwein, Installation und One-Man-Show, Krems Elke Krasny

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